Die Kölner Parkweiher
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Von Napoleon bis zur Autobahn
Historisches zum Blücherparkweiher

Der heute denkmalgeschützte Blücherpark, im Nordwesten Kölns auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei angelegt, wurde 1913 feierlich eingeweiht.

Benannt ist die Anlage, die zuvor einfach Herkulespark hieß, nach dem preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (1742–1819). Der war in der damaligen Zeit offenbar ein würdiger Namensgeber, immerhin hatte er zusammen mit dem Britischen General Wellesley (Duke of Wellington) in der Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 Napoleon besiegt.

Eine sehr monumentale Erinnerung an General Blücher findet man in Köln übrigens noch an anderer Stelle, nämlich als ca. 2,5 m hohe, fast freiplastische Standfigur auf dem Sockel des Reiterdenkmals zu Ehren von König Friedrich Wilhelm III. auf dem Heumarkt.

Gebhard Leberecht von Blücher, Aquarell von Adolph von Menzel, um 1882, Wallraf-Richartz-Museum, Köln | Die Kölner Parkweiher – Blücherparkweiher

Gebhard Leberecht von Blücher, Aquarell von Adolph von Menzel, um 1882, Wallraf-Richartz-Museum, Köln

Der 18,4 ha große Park ist durchgängig in der Art des herrschaftlichen und streng geometrischen Barocks gehalten. Für das vom Jugendstil geprägte beginnende 20. Jahrhundert war dies eher ungewöhnlich. Die Planung der Anlage stammt vom hessischen Park- und Gartenarchitekten Fritz Encke (1861–1931). Dessen Leitidee war das „soziale Grün“ und in diesem Gedanken sollte auch der Blücherpark den Ansprüchen an einen modernen Volkspark gerecht werden. Die Freizeitanlage war also immer ein Ort zum „Benutzen“, offen für alle Bürgerschichten, ganz bewusst auch für das einfache Volk.

Zeichnung von 1910 nach dem Entwurf für den Blücherpark von Fritz Encke | Die Kölner Parkweiher – Blücherparkweiher

Zeichnung von 1910 nach dem Entwurf für den Blücherpark von Fritz Encke

Ausgestattet war der Park daher schon damals mit Ruhegärten, Planschbecken, Kinderspielplätzen, Volkswiese, Weiher samt Bootshaus und Tennisplätzen. Und wo sich heute südlich der Kahnstation eine Wiese erstreckt, die in ein kleines polygonales Wasserbecken mündet, sollten in einem Musikpavillon mit Haupthaus und zwei Seitenflügeln Konzertaufführungen veranstaltet werden. Dieses „Volkshaus“ wurde aber leider nicht gebaut. Encke plante seinen Blücherpark also ganz programmatisch als Gegenmodell zum unwirtlichen Ballungsraum, zu dem die Städte im Zuge der Industrialisierung geworden waren.

Ein Luftbild des Blücherparks von 1928 | Die Kölner Parkweiher – Blücherparkweiher

Ein Luftbild des Blücherparks von 1928

Der Blücherpark wird „alle praktischen Bedürfnisse der Bevölkerung in der prägnantesten Form befriedigen, so dass man tatsächlich kaum in einer anderen Stadt in der Nähe eine Anlage von ähnlicher Großzügigkeit finden wird.”

Aus dem Protokoll der Kölner Ratssitzung vom 9. Dezember 1910

Der Parkweiher vom Blumengarten aus gesehen, 1965 | Die Kölner Parkweiher – Blücherparkweiher

Der Parkweiher vom Blumengarten aus gesehen, 1965

Köln verdankt Fritz Encke zahlreiche Plätze und Parkanlagen, darunter den Vorgebirgspark, den Friedenspark, den Beethovenpark und den Klettenbergpark. Überhaupt dachte man in seiner Zeit als städtischer Gartendirektor, von 1903 bis 1926, gerne groß. Mit seinen frühen Parkanlagen legte Encke einen wichtigen Stein in das Fundament für das einzigartige Ensemble aus Grünanlagen, das sich heute in zwei Ringen nahezu geschlossen um Köln legt. Nach dem Ersten Weltkrieg (1914–18) konnte er aktiv beim Ausbau des „Kölner Grüngürtels“ mitwirken, unter dem damaligen Oberbürgermeister und späteren Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876–1967) und dem aus Hamburg hinzugeholten Stadtplaner Fritz Schumacher (1869–1947).

Das späte Wirtschaftswunder war bestimmt vom Ideal der autogerechten Stadt. Von diesem Geist beflügelt wurde 1969 das Teilstück der A57 gebaut, das von der Auffahrt an der Inneren Kanalstraße bis zum Kreuz Köln-Nord und damit direkt entlang des Parks führt. Für die Zufahrt zur Schnellstraße musste auch ein Streifen des Waldsaums auf der Südwestseite des Parks weichen. 

Anlegen der Autobahn im Jahr 1969 | Die Kölner Parkweiher – Blücherparkweiher

Anlegen der Autobahn im Jahr 1969

Seitdem ist der Park, der offiziell zum Stadtteil Bilderstöckchen und dem Bezirk Nippes gehört, von Ehrenfeld aus nur noch über drei die Autobahn überspannende Fußgängerbrücken zu erreichen. Das mit dem Autoverkehr einhergehende, nie endende Grundrauschen prägt bis heute den Sound dieser Parkanlage.

Bilderstrecken

Infos und Geschichten

Audio und Video

Aktivitäten und Service

4,0 km

Vom Blücherpark zum Aachener Weiher

Einfache Fahrradtour

Biergarten mit Bootsverleih am Blücherparkweiher

Informationen und Öffnungszeiten

Gebote und Verbote

Bitte eigenen Müll entsorgen

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Hunde bitte anleinen

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Tiere füttern verboten

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Schwimmen verboten

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Eisfläche betreten verboten

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Kontakt

Für Fragen oder Hinweise zu den Kölner Parkweihern erreichen Sie uns montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer

0221 221-26868

Wenn Sie verletzte Wasservögel entdecken, dann rufen Sie über den Notruf 112 die Tierrettung der Feuerwehr Köln.

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